Scottieclan

Scottish Terrier - Der Scottish Terrier



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Der Scottish Terrier wird der ”Gentleman" unter den Terriern genannt. Er ist einer der angenehmsten Haushunde, die man sich denken kann. Seine Wesensart ist eine einzigartige Mischung aus Zurückhaltung, Zuneigung zu seiner "Familie", Wachsamkeit ohne dauerndes Kläffen, Aufmerksamkeit, Klugheit und einer gewissen Portion Eigenbrödelei und Dickköpfigkeit. Der Scottish Terrier ist kein Raufer, weiß sich aber bestens zu verteidigen, wenn es nötig ist. Er tobt gern herum mit Bällen und Stöcken, liebt Spaziergänge und Wanderungen, gräbt im Garten, verscheucht Nachbars Katze, lebt aber gleichzeitig mit der eigenen Hauskatze in angemessener Harmonie zusammen.

Fremden gegenüber ist er etwas mißtrauisch und läßt sich von ihnen nicht gern anfassen. Mit Kindern kommt er gut aus, wenn er mit ihnen aufwächst. Freunde des Hauses heißt er lebhaft willkommen. Der Scottish Terrier hat ein feines Empfinden für Sympathie und Abneigung und stellt sich entsprechend darauf ein. Das ist auch der Grund dafür, daß er sich so einfühlsam auf die Stimmungen seiner Besitzer einrichten kann. Er ist zu jedem Spiel bereit und folgt überall hin, aber er kann sich auch ganz ruhig im Haus verhalten, wenn es von ihm verlangt wird.

Der Scottish Terrier trägt als einziger stolz den Familiennamen seiner unterschiedlichen Terrier Vettern, die auch aus Schottland stammen und früher ganz allgemein als ,,Scotch-Terrier" bezeichnet wurden. Er lebte bei Jagdaufsehern und Wildhütern, jagte Fuchs, Dachs, Otter, Marder und anderes Raubwild. Sein starkes Gebiß und die Kraft seines Nackens ließen ihn für Raubzeug zu einem gefährlichen Gegner werden.

Ursprung und Entstehung

Man vermutet den Ursprung der Rasse in den Mooren von Rannoch und der Hügellandschaft von Perthshire. Mit dem heutigen Scottish Terrier hatte der Anfangstyp im Aussehen wenig ähnlichkeit, denn er war höher auf den Läufen, länger im Gebäude, und sein dichtes, doppeltes Fellkleid war wesentlich kürzer und ohne die jetzt bevorzugten langen Haare an den Läufen, am Bauch und am Bart. Vor mehr als 100 Jahren wurde der Scottish Terrier über die Grenzen seiner nördlichen Heimat hinaus bekannt, als die ersten Exemplare in England auf Hundeausstellungen gezeigt wurden. Damals hatte er noch nicht seinen heutigen Namen; kurze Zeit nannte man ihn auch "Aberdeen Terrier".

Der Scottish Terrier gehörte zu den ersten drei Rassen, die nach Gründung des KLUB FüR TERRIER 1894 in Deutschland gezüchtet wurden. Relativ schnell wurde die Rasse beliebt, bis dann Ende der 20er und in den 30er Jahren der Scottish Terrier - lackschwarz versteht sich - zum Modehund avancierte. Durch den Krieg gab es hohe Verluste an Züchtern und Zuchtmaterial. Dann kam nochmals ein gewisser Aufschwung bis in die frühen 50er Jahre, aber danach wurden andere Rassen beliebt es kam die Zeit der Pudel.
Trotzdem blieben bestimmte Züchter "ihrer" Rasse treu - once a Scottie - always a Scottie - und gaben keinem Boom nach, um mit anderen Hunden leichter Geld zu verdienen. Sie besannen sich auch wieder darauf, daß der Scottish Terrier nicht unbedingt "schwarz" sein muß, sondern sein Fellkleid in vielen Farbabstufungen gestromt/brindle oder sogar weizenfarben sein kann. So verbesserte sich die Haarqualität.

Der Scottish Terrier soll nach dem Rassestandard ein kompakter, tiefstehender Terrier sein, der erkennen läßt, über wieviel Kraft und Behendigkeit er trotz seiner untersetzten Figur und seiner starken Knochen verfügt. Sein Schädel soll deutlich lang sein, Schädeldecke und Nasenrücken ganz flach und gerade. Ein Stirnabsatz betont die tiefliegenden, dunklen, nicht runden oder großen Augen. V-förmig zugespitzt sollen die aufrecht getragenen Ohren sein, deren äußere Kanten fast senkrecht, die inneren etwas abgeschrägt stehen und die hochangesetzt sind.

Der Scottish Terrier muß ein kräftiges Scherengebiß mit großen, starken Zähnen aufweisen. Sein muskulöser Hals soll weder kurz noch übertrieben lang sein, die Rückenlinie gerade und die Rippenpartie gut gewölbt zu einer tiefen Brust abflachen. Seine Rute ist relativ kurz, an der Rutenwurzel sehr stark, sie ist hoch angesetzt und darf nicht kupiert werden.

Die Hinterhand muß kräftig und muskulös sowie gut gewinkelt sein. Die Pfoten sind groß und rund, die Zehen fest geschlossen, die Ballen gut gepolstert. Wichtig ist das Haarkleid: überdichter, kurzer, pelzigweicher Unterwolle liegt glattes, hartes, geschlossenes Deckhaar. Deshalb sollte der Scottish Terrier auch nie geschoren werden, weil dann der Effekt der doppelten Felldecke verloren geht.

Seine Schulterhöhe liegt bei 25,5 cm und sein Gewicht beträgt 7-10,4 kg.

Diese Terrierrasse muß regelmäßig getrimmt und täglich gekämmt und gebürstet werden.


Wiebke Steen
Quelle: Klub für Terrier e.V.